Wildnis und Wandel – Jahrespressekonferenz des Nationalparks Unteres Odertal
21. March 2023Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Schöneberg ab 11. April 2023
20. April 2023Es wird Frühling, die Tage werden so langsam etwas länger und auch die Sonne lässt sich häufiger blicken. Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen den Waldboden erreichen, streben die zarten Blätter der Frühblüher aus der Erde. Sie müssen sich beeilen, denn noch sind keine Blätter an den Bäumen zugunsten der wachsenden Pflanzen. Diese haben jetzt genug Licht zur Verfügung, um sich zu entwickeln. In nur kurzer Zeit, wird der Waldboden zu einem Blütenmeer. In den Laub- und Mischwäldern des Nationalparks kann man unter anderem Schneeglöckchen, Leberblümchen, Buschwindröschen, Waldschlüsselblumen oder gelbe Windrösschen bestaunen.
Besonders im April kann man die blauvioletten Blüten des Leberblümchens häufig in schattigen und kalkhaltigen Wäldern erblicken. Das 10-15 cm große Leberblümchen hat seinen Namen schon seit dem Mittelalter, denn früher glaubte man, dass man von der Farbe und dem Aussehen jeder Pflanze ableiten kann, wogegen diese wirksam ist. Daher wurden die Pflanzen aufgrund ihrer leberförmigen Blätter als Tee bei Leber- und Gallenleiden eingesetzt. Von einer solchen Anwendung ist heute jedoch abzuraten, da das Leberblümchen geringe Mengen an Protoanemonin enthält und dementsprechend schwach giftig ist.
Die Samen der Leberblümchen werden aufgrund eines ölhaltigen Anhanges (Elaiosom) durch Ameisen verbreitet. Neue Standorte über größere Distanzen können deshalb nicht in kurzen Zeiträumen besiedelt werden. Deshalb kann man bei Wäldern mit Leberblümchenvorkommen davon ausgehen, dass sich diese schon seit mindestens 100 Jahren an dieser Stelle befinden. Standorte sind z. B. der Hangwald im Gartzer Schrey und die Hänge der Fischteiche Richtung Stolpe.
Ausgerüstet mit wetterfester Kleidung, können Sie die bunten Boten des Frühlings zusammen mit dem Gezwitscher der Vögel auf sich wirken lassen.