Abschlusskonferenz zum Interreg-Projekt am 21. Oktober 2022
19. October 2022Singschwantage vom 3. bis 5. Februar 2023 im Nationalpark Unteres Odertal
14. December 2022Criewen – Wenige Monate nach der Umweltkatastrophe an der Oder mit einem massiven Sterben von Fischen, Muscheln und Schnecken hat sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke ein Bild vor Ort gemacht. Dabei findet sie klare Worte für die Bedeutung der Oder als einen der letzten naturnahen, unverbauten Flüsse in Mitteleuropa und dem Nationalpark Unteres Odertal als einzigem Auennationalpark in Deutschland.
Gemeinsam mit Nationalparkleiter Dirk Treichel und seinem Stellvertreter Dr. Michael Tautenhahn besuchte Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Montag die Oder und den Nationalpark. „Die Oder braucht eine Erholungskur“, stellt Treichel fest, denn durch die Umweltkatastrophe im Sommer hat das Ökosystem stark gelitten. Bei einer vor Ort genommenen Wasserprobe wird klar, dass der Salzgehalt der Oder nach wie vor so hoch ist wie im Sommer. Da die Brackwasseralge immer noch präsent ist – inzwischen auch in den Auengewässern des Nationalparks – sorgen allein die niedrigen Temperaturen dafür, dass sich die Katastrophe aktuell nicht wiederholt.
Anfang August kam es zu einem massiven Fischsterben in der Oderregion. Verursacht wurde es mutmaßlich durch eine vermehrte Salzeinleitung auf polnischer Seite, was zu einer Massenvermehrung der Brackwasseralge Prymnesium parvum führte. Diese Alge erzeugt eine giftige Substanz, die für Fische und andere Wasserorganismen tödlich ist.
Diese Katastrophe zeigt deutlich, dass mit der Oder und unserer Natur anders umgegangen werden muss. „Die Regeneration der Oder, der Schutz dieser wunderbaren Natur mit ihrer Artenvielfalt und ihre Rolle im Ökosystem müssen jetzt im Vordergrund stehen“, so Lemke im Gespräch mit den Journalistinnen und Journalisten vor Ort.
Die gemeinsame Klärung der Ursachen mit Polen laufen, denn das Fischsterben darf sich nicht wiederholen. Eine weitere Gefahr für die Natur ist der Oderausbau auf polnischer Seite. Auch hier sichert die Bundesumweltministerin ihre Unterstützung zu. Gespräche zwischen allen Beteiligten laufen.