Mit dem Fahrrad die Wildnis erleben
Das Odertal ist durch den Oder-Neiße-Radweg mit dem internationalen Radwegenetz verbunden. 160 Kilometer Radwege durchqueren ihn.
Fahrradtouristen können im Nationalpark Unteres Odertal aktive Bewegung mit einem beeindruckenden Naturerlebnis in einer der letzten noch in Mitteleuropa vorhandenen naturnahen Flussauen verbinden. Durch den Oder-Neiße-Radweg, der den westlichen Rand des Schutzgebietes tangiert, ist der Nationalpark Unteres Odertal mit dem internationalen Radfernwegenetz verbunden.
Über den Uckermärkischen Radrundweg, der in Schwedt und Stolpe im Nationalpark Unteres Odertal auf den Oder-Neiße-Radweg trifft, ist das Odertal auch mit dem Radwegenetz der Uckermark verbunden. Radtouristen können von hier auch Touren in die benachbarten Nationalen Naturlandschaften Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und Naturpark Uckermärkische Seen unternehmen. Zudem stellt der Uckermärkische Radrundweg eine Querverbindung vom Oder-Neiße-Radweg zum Radweg Berlin-Usedom dar.
Vom Oder-Neiße-Radweg aus können die Radtouristen an vielen Punkten zu einer Tour in das Schutzgebiet starten. Das insgesamt 211 Kilometer lange Wegenetz im Unteren Odertal ist auf einer Länge von ca. 162 Kilometern als Rad- und Fußwegenetz ausgewiesen. 30,8 Kilometer dieser Wege liegen in den Nasspoldern und sind daher nur in den Sommermonaten begeh- und befahrbar. Im Winter werden die Nasspolder bei steigendem Oderpegel geflutet. Etwa die Hälfte des Radwegenetzes führt im Unteren Odertal über die Deiche.
Zu den Radwegen, die den Nationalpark Unteres Odertal und die Nationalpark-Region direkt erschließen, gehört der Kranichrundweg, der eine 74 Kilometer lange Runde in der nördlichen Nationalpark-Region umfasst.
Den mittleren Teil des Unteren Odertals und der angrenzenden Region erschließt der Oder-Welse-Radrundweg, der von Schwedt/Oder über Stützkow, Schöneberg, Felchow, Pinnow, Passow nach Teerofen führt. Er nutzt Teilstrecken des Kranichrundweges- und des Oder-Neiße-Rundweges.
Den südlichen Teil des Nationalparks Unteres Odertal und der Nationalparkregion können die Radtouristen auf dem Rundweg „Stolper Turm“ erleben. Dieser verbindet die Orte Stolpe, Gellmersdorf, Neukünkendorf, Herzsprung, Angermünde, Dobberzin und Crussow. In Angermünde können Reisende, die mit der Bahn anreisen, ihre Tour starten.
Auf der polnischen Seite der Oder erschließt der Radweg „Grüne Oder“ (Zielona Odra) den polnischen Teil des Unteren Odertals. An den Grenzübergängen Schwedt und Mescherin besteht die Möglichkeit, auf die Radwege der jeweils anderen Seite zu wechseln. Der Weg, der jedoch teilweise auf stark befahrenen Straßen verläuft, ist in Schwedt/Oder und Stettin (Szczecin) mit dem Netz von Bus und Bahn verbunden.
Insgesamt gilt das Radwegenetz auf der deutschen Seite des Unteren Odertals als weit verzweigt und gut ausgebaut. Sein Kernstück, der Oder-Neiße-Radweg ist im Jahr 2009 vom ADFC als „ADFC-Qualitätsroute“ mit drei Sternen beurteilt worden. Er erschließt viele Querverbindungen, die in das Schutzgebiet hineinführen. Den Radtouristen bietet er so viele Möglichkeiten, das Untere Odertal zu erkunden und die Wildnis hautnah zu erleben. Auf den ausgewiesenen Wegen darf auch innerhalb der Wildnisgebiete mit dem Fahrrad gefahren werden.