Beobachtungstipp: Die Singschwäne sind da

Es wird kalt, der Schnee liegt als weiße Decke auf der Landschaft, eine Eisschicht bildet sich auf der überfluteten Auenlandschaft des Nationalparks. Zusätzlich zu diesem Naturschauspiel kommen unsere Überwinterungsgäste von weit her, um es sich auf den unter Wasser stehenden Poldern gemütlich zu machen. Zu ihnen gehören auch die Singschwäne, die wir wie jedes Jahr wieder begrüßen dürfen.

Dank ihrer Trompetenrufe kann man sie bereits von weitem hören und dank ihres gelb-schwarzen, höckerlosen Schnabels kann man sie gut von ihren heimischen Artgenossen, den Höckerschwänen, unterscheiden. Zudem kann man die beiden auch an ihrer Körperhaltung unterscheiden: Während Höckerschwäne ihren Hals meist in einer S-Form halten und ihren Schnabel nach unten neigen, halten Singschwäne ihren Hals meist völlig gerade und ihren Schnabel waagerecht.

Im Winterhalbjahr verlassen die Singschwäne ihre Brutplätze in Nordosteuropa, weil die dortigen strengen Winter die offenen Wasserflächen mitunter völlig gefrieren lassen. Weil sie so ihren Fressfeinden wie z.B. Füchsen ausgeliefert wären, ziehen sie ins vergleichsweise wärmere Mitteleuropa, wo selbst im Winter Wasserflächen zumindest teilweise eisfrei bleiben. Nur große, möglichst ungestörte Feuchtgebiete kommen für sie als Überwinterungsort in Frage. Einerseits deswegen, andererseits auch wegen der benachbarten, als Futterplatz dienenden abgeernteten Ackerlandschaft, ist das Untere Odertal als Überwinterungsrevier perfekt geeignet.

Sowohl auf den Flutungspoldern zwischen Schwedt und Criewen, aber auch auf den Äckern zwischen Angermünde und Flemsdorf kann man diese prächtigen Zugvögel zurzeit bei uns bestaunen. Ungefähr 250-300 von ihnen haben ihren Weg zusammen mit tausenden nordischen Gänsen bereits zu uns gefunden. Alles, was sie nun noch zum Beobachten dieser weißen Schönheiten brauchen, sind warme Kleidung und ein Fernglas.

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie uns doch auch zu den Singschwantagen vom 2. bis 4. Februar in Criewen! Dieses Wochenende widmet der Nationalpark mit einem vielfältigen Programm den weißen Schönheiten aus dem Norden. Alle Informationen dazu finden Sie hier.