Natur ohne Grenzen im Einzigartigen Unteren Odertal
Das gemeinsame deutsch-polnische Großschutzgebiet des Unteren Odertals ist ein sensibles Ökosystem, das der immer stärkeren Einwirkung des Menschen und des Klimawandels unterliegt. Unser Projekt realisiert daher bis zum Sommer 2022 zahlreiche grenzüberschreitende Maßnahmen zur Erhaltung und zur Verbesserung der Biodiversität im Odertal.
Die deutsch-polnischen Projektpartner widmen sich vielseitig dem aktiven Schutz verschiedener Arten und Habitate: Im Projekt entstehen an festgelegten Stellen Nisthilfen für Greifvögel, die der menschlichen Einwirkung besonders ausgesetzt sind. In deren Bau und Monitoring werden Freiwillige involviert, die den Anfang des künftigen Netzes der „Naturschützer ohne Grenzen” darstellen. Der Austausch, die Intensivierung und Verstetigung deutsch-polnischer Kontakte für Aktive im Ehrenamt wird durch den Aufbau einer entsprechenden Veranstaltungsreihe gefördert. Zukünftige gemeinsame deutsch-polnische Projekte zwischen Ehrenamt und den Schutzgebietsverwaltungen sind erklärtes Ziel.
Es werden seichte und weite Gewässer als Refugialgebiet für Wasser- und Watvögel geschaffen, die Standorte für Ruhe, Futter- und Brutstätten geschützter Vogelarten sind. In den Naturschutzgebieten Bielinek und Wrzosowiska Cedyńskie werden Schutzmaßnahmen zwecks Erhaltung und Entwicklung einmaliger und wertvoller Habitate sowie vieler Pflanzen- und Tierarten durchgeführt. Die örtlichen Naturschutzgebiete werden gekennzeichnet und touristisch so erschlossen, dass keine menschliche Einwirkung auf die Habitatsentwicklung eintritt. Die verwaltenden deutsch-polnischen Institutionen für die Schutzgebiete im Odertal werden im Rahmen von Fach-Workshops Erfahrungen und praktische Beispiele von beiden Seiten der Oder zum Schutz der typischen Heide- und Trockenrasenlandschaftselemente austauschen.
Das wichtigste Element für Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität ist der Mensch, dessen Bewusstsein für die Einmaligkeit des Odertals besonders sensibilisiert werden soll. Im Mittelpunkt steht hier eine mobile Modulausstellung “Menschen am Fluss”, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Menschen am Fluss thematisiert und die Identifizierung der Menschen mit der sie umgebenden Natur stärken soll und so Erhaltung und den Schutz der Natur stärkt. Auch aktive Umweltbildung insbesondere mit Kindern und Jugendlichen ist wesentlicher Bestandteil der entstehenden Ausstellung.
Die grenzüberschreitende und komplexe Betrachtung der Erhaltung und der Stärkung des Naturkapitals des Odertals macht das Projekt einmalig und innovativ.
Rückblick – Ausblick:
Seit Beginn der 1990er Jahre wird im Naturraum Unteres Odertal die bilaterale Zusammenarbeit gepflegt. Durch Engagement im Ehrenamt initiiert, wurde sie später von den neu geschaffenen Verwaltungen der Schutzgebiete aufgegriffen und intensiviert. Durch kontinuierlichen Meinungs- und Informationsaustausch, Zusammenarbeit in Gremien sowie gemeinsame Aktionen im praktischen Naturschutz, in der Umweltbildung und in der regionalen Tourismusentwicklung entstand so eine stabile Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Heute ist die grenzüberschreitende Kooperation Normalität.
Das aktuelle Vorhaben knüpft an das EU-Interreg-IV A-Projekt „Harmonisierung und Optimierung des Managements von NATURA 2000 Gebieten im grenzüberschreitenden Naturraum Unteres Odertal“ an, das in den Jahren 2011 bis 2014 die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung durch die Aktivierung naturtouristischer Potenziale schuf.
Das neue Projekt baut auch auf diesen Ergebnissen auf und hat besonders die Bewahrung von Biodiversität im Großschutzgebiet zum Ziel sowie eine damit verbundene Öffentlichkeitsarbeit für die Sensibilisierung des Themas bei der örtlichen Bevölkerung wie auch den Besuchern des Unteren Odertals beidseits des Flusses.
Neben dem Projekt „Natur ohne Grenzen im Einzigartigen Unteren Odertal” arbeiten die beteiligten Partner eng im Rahmen weiterer Vorhaben zusammen. Aktuell setzen sie sich bei einem zweiten EU-Interreg-V A-Projekt gemeinsam für „Nachhaltigen Wassertourismus im einzigartigen Unteren Odertal“ ein und planen weitere Aktivitäten für die Zukunft.
Projektdaten:
- Prioritätsachse: Natur und Kultur
- Zielsetzung: gemeinsamer Erhalt und Entwicklung der Biodiversität
- Laufzeit: 2020 – 2022
- Projektgebiet: Nationalpark Unteres Odertal
Landschaftsschutzpark Cedynia
Landschaftsschutzpark Dolina Dolnej Odry - Finanzierung: Gesamtbudget 1.314.433,80 €
- EFRE: 1.117.268,73 € (85%)
- Eigenmittel: 197.165,07 (15%)
Projektflyer
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Projektpartner:
Zespoł Parków Krajobrazowych Województwa Zachodniopomorskiego / Verbund der Landschaftsschutzparks der Wojewodschaft Westpommern
Agata Suchta
ul. Starzyńskiego 3-4, PL-70-506 Szczecin
Tel.: 0048 (0) 91 48 17 128
E-Mail: asuchta@zpkwz.pl
www.zpkwz.pl
Nadleśnictwo Mieszkowice / Forstaufsichtsbehörde Mieszkowice
Olga Komorowska
ul. Moryńska 1, PL-74-505 Mieszkowice
Tel.: 0048 (0) 91 431 26 45
E-Mail: olga.komorowska@szczecin.lasy.gov.pl
www.szczecin.lasy.gov.pl/mieszkowice
Nadleśnictwo Chojna / Forstaufsichtsbehörde Chojna
Katarzyna Chwalińska
ul. Szczecińska 36, PL-74-500 Chojna
Tel.: 0048 (0) 91 414 10 77
katarzyna.chwalińska@chojnaszczecin.lasy.gov.pl
www.chojna.szczecin.lasy.gov.pl
Nachhaltiger Wassertourismus im einzigartigen Unteren Odertal
Das Projekt „Nachhaltiger Wassertourismus im einzigartigen Unteren Odertal“ (INT 55) ist ein INTERREG-VA-Projekt. Es wird aus Mitteln der EU im Rahmen des Ziels
„Europäische territoriale Zusammenarbeit“
der Länder Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg und der Republik Polen (Wojewodschaft Zachodniopomorskie) gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.Die Nationalparkstadt Schwedt/Oder als Leadpartner, der Nationalpark Unteres Odertal und der polnische Verbund der Landschaftsschutzparks der Wojewodschaft Westpommern initiieren ein deutsch-polnisches wassertouristisches Projekt.
Das Projekt „Nachhaltiger Wassertourismus im einzigartigen Unteren Odertal“ knüpft an die vorangegangenen Projekte der Partner an und hat das Ziel, die einzigartige deutsch-polnische Naturwelt entlang des Flusses der breiteren Öffentlichkeit auf nachhaltige Weise zugänglich zu machen und gleichzeitig ihren Charakter und die Schutzgüter zu bewahren. Die räumliche Abgrenzung des Projektgebiets wird durch den Nationalpark Unteres Odertal und die Landschaftsschutzparke Dolina Dolnej Odry und Cedynia bestimmt. Die Flächenkulisse umfasst ca. 50.000 ha von den Toren Szczecins bis südlich des Grenzübergangs Hohenwutzen/Osinów Dolny.
Ein Netz von Naturrastplätzen entlang der Wasserstraßen, erweiterte Angebote im Wassertouristischen Zentrum Schwedt/Oder, Beobachtungstürme, Multimediaangebote sowie mehrsprachige Informationstafeln und Publikationen sind wesentliche Bausteine. Um die naturräumliche Einheit des Unteren Odertals mit Tieflandstrom, naturnaher Flussauenlandschaft, angrenzenden Oderhängen und eiszeitlich geprägter Hügellandschaft mit naturnahen Wäldern und artenreichen Wiesen zu erhalten und zu schützen sowie diese durch nachhaltige, Ressourcen schonende Tourismusentwicklung in Wert zu setzen, ist die länderübergreifende Zusammenarbeit eine wichtige Voraussetzung. Der Bekanntheitsgrad des Unteren Odertals wird durch Marketingmaßnahmen für die Zielgruppe der Naturliebhaber erhöht, die Naturerlebnisse als Alternative zu touristischen Ballungszentren verstehen und die Einzigartigkeit des Naturraumes wertschätzen. Von besonderer Bedeutung sind Angebote für Kinder und junge Menschen im Rahmen einer erlebnisorientierten Umweltbildung, die für ökologisch sinnvolles Handeln künftiger Generationen einen Grundstein legt.
Projektdaten:
- Leadpartner Nationalparkstadt Schwedt/Oder
- Nationalpark Unteres Odertal – Verwaltung
- Verbund der Landschaftsschutzparks der Wojewodschaft Westpommern
Assoziierte Projektpartner:
- Wassersport PCK Schwedt e. V.
- MomentUM – Tourismus und Citymanagement der Region Schwedt – Nationalpark Unteres Odertal
Finanzielles Volumen:
2.531.147,10 €
- davon 85 % EFRE-Förderung 2.151.475,03 €
- davon 15 % Eigenbeitrag 379.672,07 €
Geförderte Budgets der Projektpartner:
- Leadpartner Schwedt/Oder 444.529,10 €,
davon 85 % EFRE-Förderung 377.849,73 € - Nationalpark Unteres Odertal 573.583,00 €,
davon 85 % EFRE-Förderung 487.545,55 € - Verbund der Landschaftsschutzparks der Wojewodschaft Westpommern 1.513.035,00 €,
davon 85 % EFRE-Förderung 1.286.079,75 €
Download Steckbrief
Projektdurchführung:
Der Fördervertrag des Landesförderinstituts Mecklenburg-Vorpommern (LFI) liegt seit dem 28. März 2019 mit dem aktuellen Durchführungszeitraum 3. November 2016 bis 31. Dezember 2020 und einem Bewilligungszeitraum 3. November 2016 bis 31. Mai 2021 vor.